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Haltung bewahren - über die Relevanz einer guten Körperhaltung




Eine aufrechte Körperhaltung ist nicht nur gesund, sie spielt zudem im Alltag eine große Rolle. Durch das Zusammenwirken von Muskulatur, Nervenverbindungen, Bändern und Knochen ergibt sich die Körperhaltung des Menschen. Doch auch die menschliche Psyche beeinflusst die Haltung des Körpers massiv. Personen mit einem großen Selbstbewusstsein zeigen eine völlig andere Körperhaltung als eine unsichere oder psychisch kranke Person.


Grundlagen in der Kindheit



In der Kindheit werden die Grundlagen der Motorik und die Fähigkeit sich zu bewegen gelegt. Dazu benötigt das Gehirn möglichst vielfältige und allgemeine Lage- und Bewegungseindrücke. Zu den grundlegenden Bewegungsformen gehören Bewegungen wie beispielsweise laufen, kriechen oder klettern in verschiedenen Facetten. Die Muskulatur muss so auf unterschiedliche, von außen kommende Eindrücke reagieren. So können sich Synapsen im Gehirn sich optimal, durch die Reaktion auf verschiedenen Eindrücke, entwickeln und verknüpfen.

Idealerweise kann das Kind selbstgesteuert auswählen, welche Bewegungsform es in seiner Entwicklungsstufe gerade benötigt. Es kann beispielsweise bei einem angemessenen Angebot selbstständig auswählen, welche Grundlage es gerade benötigt. Dabei erfolgt nicht nur eine körperliche Entwicklung, darüber hinaus auch eine kognitive Flexibilität, die sich positiv auf alltägliche Handlungskompetenz auswirkt. Die Fähigkeit Probleme zu erkennen und einen adäquaten Lösungsweg zu finden hat ihre Grundlagen bereits im Kindesalter. Durch das Ausprobieren verschiedener Lösungsansätze kommt es nach und nach zu geistiger Reife und einem Erfahrungsschatz, auf welchen diese Person ein Leben lang zurück greifen kann. Diese Lösungen beinhalten anfänglich immer Bewegung, bevor sie mit zunehmender Reife abstrakter werden.

Jede Entwicklungsstufe benötigt spezielle Bewegungsangebote, damit das Kind seine Fähig- und Fertigkeiten optimal ausbilden kann. Zu frühe und zu spezialisierte Bewegungen können die spätere Bewegungsausführung und kognitive Herangehensweise negativ beeinflussen.


In der Kindheit zeigt sich Bewegung oftmals über die nach außen getragene Haltung. Diese vereint sowohl das körperliche Entwicklungsniveau, als auch die kognitive Erfahrungs- und Selbstkompetenz. Geht ein Kind selbstbewusst durch seinen Alltag, so zeigt sich die Verknüpfung der Bereiche deutlich.


Diese in der Kindheit erworbene Selbstkompetenz bleibt im Lebensverlauf ein Teil der eigenen Persönlichkeit.


Die Basis: unsere Füße


Das Fundament, auf welchem die selbstbewusste Körperhaltung beruht, ist kognitiver und körperlicher Natur. Die Grundlage einer gesunden, physiologischen Haltung bilden unsere Füße. Diese werden bereits im Säuglingsalter gelegt. Der Fuß eines Säuglings verändert sich mit Beginn der selbstständigen Aufrichtung bis zum Schulalter stetig. Greift der Erwachsene, oft unwissentlich und meist mit gut gemeinten Absichten, in die vom Kind induzierte Bewegungsentwicklung ein, so nimmt er dem Kind die Möglichkeit selbstständig Erfahrungen zu machen. Im körperlichen Bereich lassen sich im Nachhinein oftmals Probleme beobachten, die auf ein Vorgreifen gerade in der frühen Bewegungsentwicklung zurückzuführen sind. Schlecht ausgebildete Rumpfmuskulatur bei einem Kleinkind kann beispielsweise auf zu wenig Bewegungszeit in Bauchlage und ein vorzeitiges Gehen an den Händen zurückgeführt werden. Idealerweise greift der Erwachsene nicht aktiv in die kindliche Bewegungsentwicklung ein. So kann sich das Muskel-Nerv-Zusammenspiel optimal und entwicklungsgemäß anpassen. Die Kinder erweitern ihren Erfahrungshorizont und mit ihm ihre kognitiven Fähigkeiten.



Mit beginnender Aufrichtung entwickelt sich die Fußmuskulatur und mit ihr die Haltung. Angepasstes und gesundheitsorientiertes Schuhwerk und viel Zeit zum Barfußlaufen helfen dem kindlichen Körper bei der Ausbildung eines guten Gangbildes und einer gesunden Körperhaltung. Dabei wird die Tiefenmuskulatur des Rumpfes angesprochen. Diese bildet bis ins hohe Alter ein muskuläres Korsett, welches die Wirbelsäule und alle Gelenke vor Schäden schützt. Diese Rumpfmuskulatur (Core) hat ihre Grundlagen in der Kindheit und bekommt im Altersverlauf immer mehr Bedeutung.



Core - das Muskelskelett, was uns stützt



Eine gute Rumpfmuskulatur - auch Tiefenmuskulatur genannt- hilft dem Körper, Belastungen, Stöße und einseitige Bewegungen zu bewältigen. Sie sorgt unter anderem für die Aufrichtung der Wirbelsäule, sowie unterstützt die Gelenksfunktion. Die hochtechnisierte Umwelt, in der der Mensch heutzutage lebt, sorgt für das vermehrte Auftreten von Schmerzen, Überlastungen und anderen gesundheitlichen Schäden. Der Grund dafür ist der immer weiter zunehmende Bewegungsmangel.

Bewegungsmangel beginnt bereits in der Kindheit und setzt sich bis ins hohe Alter fort. Die stützende Rumpfmuskulatur und auch die Basis, die Füße geraden dabei oftmals in Vergessenheit


Eine zeitweise Vernachlässigung der muskulären Stützfunktion macht sich meist erst zeitlich verzögert bemerkbar. Der menschliche Körper kompensiert psychische und physische Belastungen über längere Zeiträume sehr gut. Leider kommt es - meist nach jahrelanger Nichtbeachtung- zu Spätfolgen, die sehr schmerzhaft und einschränkend sein können.


Was lässt sich dagegen unternehmen?


Der Schlüssel zu einem schmerzarmen und aktiven Leben liegt in der Bewegung. Bereits in jungen Jahren gilt es, Bewegung als „normal“ in den Alltag zu integrieren. Gelingt dies, sind die Prognosen auf einen gesunden Lebenswandel positiv. Beginnt ein Mensch erst später mit regelmäßigem Training, so können sich trotz fehlender Jahre, erfolgreiche Veränderungen bemerkbar machen. Dabei sind die Auswirkungen nicht nur im muskulären Bereich erkennbar, sondern zusätzlich auch im kognitiven. Es ist nie zu spät, an der eigenen Körperhaltung und physisch, sowie mentalen Gesundheit aktiv zu arbeiten.


Doch was genau benötigt der menschliche Körper, um möglichst lange dem nachzugehen, was das Individuum als erstrebenswert erachtet?

Schon die griechischen Philosophen wussten „In einem gesunden Körper steck ein gesunder Geist.“ Diese Aussage lässt sich auf den bewegten Alltag wie folgt übertragen:


Regelmäßige Bewegung sorgt auf der einen Seite für eine gute, funktionale Stützmuskulatur, bringt positive Anpassungserscheinungen für unser Herz, unsere Lunge und unser Blutgefäßsystem mit sich. Auf der anderen Seite setzt eine körperliche Anstrengung Glückshormone frei. Dies sorgt für Stressreduktion und Ausgeglichenheit.


Eine angepasste Mischung aus Kraftausdauer-, Ausdauer-, Koordinations- und Beweglichkeitstraining klingt auf den ersten Blick sehr umfangreich. Begleitet von Bewegungsexperten ergibt sich daraus ein individueller Trainingsplan mit zwei bis fünf Einheiten von je ca. 45- 60 Minuten pro Woche. Dieser Zeitaufwand ist, verglichen mit einem Ausfall auf Grund von Schmerzen oder alltäglichen Einschränkungen, nicht allzu hoch.


Es liegt an jedem Selbst, was er aus seiner Situation macht. Das persönliche Mindset bestimmt über Anfangen oder das Finden von Ausreden, das Probieren oder gleich Ablehnen einer neuen Herausforderung. Der schwerste Schritt ist zunächst der Erste: Einen Anfang finden zu können und regelmäßig Bewegung in den Alltag zu integrieren.


Durch fachmännische Begleitung kann der Trainingsverlauf positiv begleitet werden und langfristig aufrechterhalten werden.

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