Wasser, ein wunderbarer Platz zum Spielen, Bewegen und Entdecken. Und doch zugleich ein Ort großer Gefahr, wenn er nicht richtig gehandhabt wird. Die Situation ist dabei ziemlich ernst, und das nicht erst seit der Pandemie: es gibt kaum Schwimmbäder und Kurse fehlen sowieso.
Also, was können wir machen, um die wenigen Möglichkeiten zu nutzen, die uns übrig bleiben?
Wassergewöhnung beginnt idealerweise bereits im Babyalter. Dabei geht es um viel mehr, als nur Planschen. Das Kennenlernen des feuchten Elements mit allen Eigenschaften steht im Vordergrund. Bis ein Kind beginnt selbstständig zu sein, darf es im Wasser, idealerweise ohne Schwimmhilfen und in einer 1:1 Situation, mehr oder weniger passiv bewegt werden. Das Wichtigste, was die Kleinen lernen, ist Auftrieb.
Der Auftrieb ist der Schlüssel zum selbstständigen Schwimmen lernen. In Kombination mit dem Tauchen bietet sich für besonders Mutige schon die Möglichkeit, mit 2-3 Jahren die ersten Meter zu schwimmen.
Doch dies soll bei den Kleinkindern nicht der Focus sein, sondern eher ein schönes Nebenprodukt. Der Focus liegt im verantwortungsvollen Umgang mit dem Element „Wasser“. Gefahren erkennen und richtig handeln ist für die Kinder eine große Herausforderung. Meistern sie dies erfolgreich, so haben sie Respekt vor dem Wasser, aber keine Angst.
Eltern müssen aktiv werden
Für uns als Eltern bedeutet dies: einen Nichtschwimmer und Anfänger, NIE aus den Augen zu lassen. Zu groß ist die Gefahr, dass mal etwas schief gehen kann.
Und was ist mit Schwimmhilfen?
Ein Thema, was kontrovers diskutiert wird und bei dem letztendlich jeder selbst entscheiden muss, wie er damit umgehen will.
Schwimmhilfen erzeugen passiven Auftrieb, der sich negativ auf späteres Schwimmen lernen auswirken kann. Sie geben uns das Gefühl von Sicherheit. Diese ist jedoch trügerisch, wenn wir uns zu sehr auf sie verlassen. Kennen einige von uns ja die Bilder der abrutschenden Schwimmhilfen und des sinkenden Kindes. Aber manch ein Kind will sich selbstständig im Wasser bewegen. Dafür können sie ab und an genutzt werden, ohne größeren Schaden an zu richten. Wichtig ist, wie so oft, das passende Maß.
Durch das Bewegen ohne Hilfen und nur mit der Unterstützung der Eltern lernen die Kinder den angemessenen Umgang mit dem Wasser. Auftrieb, Vortrieb und Tauchen stellen die Kinder nur teilweise vor Herausforderungen. Vielmehr dürfen sie mit diesen Elementen experimentieren und sie durch Selbsterfahrungen indirekt zugänglich machen.
Und was kann ich zu Hause unternehmen?
Badewanne, Dusche und Planschbecken
Ob in der Badewanne, in der Dusche oder im eigenen Planschbecken - überall dürfen sich die Kleinen mit dem Wasser kritisch auseinander setzen. Konkret bedeutet dies: Spielen und Entdecken. Mit Eimern, Schüsseln und Bechern gießen über den eigenen Körper und über den Kopf. Das macht nicht nur Spaß, sondern hilft beim Abbauen von Angst, wenn Wasser über das Gesicht fließt. Die Lippen ins Wasser tauchen und Blubbern oder ein Spielzeug durchs Wasser pusten, all das hilft später im großen Becken.
Aufpassen müssen wir Eltern trotz geringer Wassertiefe jedoch immer. Denn, ein Kleinkind, welches auf den Rücken fällt ist oftmals nicht schnell genug wieder in Bauchlage, sodass es die Atemwege aus dem Wasser heben kann. Deshalb bitte immer gemeinsam im und am Wasser Spielen.
Und die ganz mutigen Entdecker?
Die dürfen natürlich in der Badewanne tauchen. Dazu eignen sich kleine Spielzeuge genau so gut, wie das Kleingeld aus Mama's Geldbörse. Idealerweise trauen die Kinder sich dies ohne Hilfe einer Schwimmbrille. Doch wenn's zum Üben nur mit Brille geht, ist dies der Anfang.
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