Wer kennt sie nicht, das stärkste Mädchen der Welt: Pippi Langstrumpf.
Sommersprossen, rote Zöpfe und ein freches Lächeln gepaart mit Lebensfreude und Optimismus. Ein Mädchen, wie sie nicht mehr aus jedem Raster fallen könnte. Doch was genau lehrt uns dieses eigenwillig wirkende kleine Kind?
Werfen wir einmal einen genauen Blick auf das, was „Pippi Langstrumpf“ eigentlich ist.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass sie zunächst einmal „anders“ ist. Anders als all die Kinder und Erwachsene um sie herum. Sie fällt auf, ja man könnte schnell sagen sie polarisiert. Was lässt sie so dermaßen herausstechen?
Sie zeigt uns auf, dass sie rundherum glücklich ist. Sie ist zu jeder Zeit authentisch und voll und ganz bei sich selbst. Dabei ist sie grundlegend ehrlich – zu sich selbst, zu all den Menschen in ihrem Umfeld. Wie kaum ein Anderer nimmt sie dabei die Personen in ihrer Umgebung in deren Einmaligkeit wahr und gibt jedem, der es mag ein positives Gefühl.
Im Umgang mit Menschen argumentiert sie stets für sich selbst und nie gegen den Anderen. Sie bewahrt ihre Integrität voll und ganz. Sie steht für selbst gesetzte Grenzen ein, welche sie mit Überzeugung gewählt hat. Dabei sagt sie „Ja“ zu sich selbst und schlägt Anderen auch mal Wünsche aus.
Zusätzlich trägt sie die Verantwortung für ihr Leben. Mit viel Sicherheit und Eigenverantwortung lebt sie in den Tag. Dabei macht ihr Vater intuitiv eines richtig: er kontrolliert sie nicht, er überträgt ihr Verantwortung. Damit gibt er ihr das Gefühl „richtig“ zu sein. Pippi erlebt sich so als wertvoll.
ein vollständiger Mensch sein
Pippi Langstrumpf zeigt uns auf ihre eigene, wundervolle Weise, was es heißt ein vollständiger Mensch zu sein. Sie trägt Werte in sich, die uns unser gesamtes Leben lang begleiten. Im übertragenen Sinn wäre es schön, wenn wir unsere Kinder ein kleines bisschen mehr wie Pippi sein lassen. Doch wie kann das in unserem Alltag aussehen – schließlich leben wir ja in einer völlig anderen, vielleicht auch gefährlicheren Zeit?
Pippi's Werte
Sie ist authentisch und lebt einen autonomen Alltag. Für unsere Kinder bedeutet dies, wir müssen ihnen helfen so selbstständig, wie sie es wollen den Alltag zu bewältigen. Dabei ist es wünschenswert, wenn wir Abstand nehmen von allgemeinen Normen. Möglicherweise ecken wir und damit auch unsere Kinder so an. Doch woran eigentlich? An gesellschaftlichen Normen, die seit Jahrzehnten „so sind“? Die auf Werten beruhen, die an sich längst überholt sein sollten, dies aber nicht sind, da es viel zu aufwändig wäre das „Alte“ zu optimieren?
Möglicherweise wird dies passieren. Doch der Mehrwert, den unsere Kinder mit sich tragen wird das Negative, das Schwierige bei weitem übersteigen. Lebt unser Kind so, wie es wirklich ist bleibt es sich selbst dabei treu. Es wird nicht verbogen und in Raster gequetscht. Raster, die ziemlich wahrscheinlich irgendwann aufbrechen, und was passiert dann?
Es kommt zum ganz großen Knall. Verwirrung über das eigene Selbst gepaart mit Unsicherheit gegenüber dem eigenen Handeln, eine metabolische Mischung die krankmachender kaum sein kann. Das möchte ich meinen Kindern und gerne auch noch vielen Anderen ersparen.
Und stattdessen?
Der bessere Weg liegt quasi auf der Hand: stärken wir das Selbstwertgefühl und die Handlungskompetenz unserer Kinder.
Pippi Langstrumpf sagte: „Ich habe das noch nie vorher versucht also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe“
Eine Aussage, die treffender nicht formuliert sein könnte, die alles vereint, was die kleine Pippilotta uns mit auf den Weg geben möchte. In diesem Sinne, „sei frech, wild und wunderbar“ (Zitat Astrid Lindgren).
Ausblick auf Bewegung und Sport
Für den sportlichen Werdegang heißt das: Begleiten, aber nicht drängen. Vorleben, aber zu nichts zwingen und zu guter Letzt: das Kind selbst entscheiden lassen, wann es welche Art von "Input" benötigt und schwierige Situationen liebevoll zu begleiten. Eine schwierige und zugleich spannende Aufgabe.
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